Meine kleine virtuelle Feder war fleißig und erzählt in diesem Bericht von unserem Besuch auf der Burg Blo(o)mberg im Lipperland, auf der wir vom 19. bis zum 21. Oktober 2007 im Rahmen des Burgfestes zu Gast waren und auch Gelegenheit hatten bei einem fürstlichen Rittergelage gar köstlich speisen konnten.
Wie schon auf der Burg Stargard, haben wir wieder die Gelegenheit genutzt und sind während eines Burgfestes in die betreffende Burg einzufallen. Mehr durch Zufall und relativ kurzfristig, waren wir im Internet über das kleine, feine Burghotel Blomberg und das angebotende „Ritterwochenende vom 19. bis 21. Oktober 2007“ mit Unterbringung und Frühstück sowie Burgfest und Gelage gestolpert und es war uns sogar gelungen nur eine Woche vor dem besagten Wochenende noch ein Zimmer für Zwei zu ergattern.
Die Anreise war nicht sonderlich beschwerlich und obgleich wir uns durch die lippischen Umleitungen kurz verwirren ließen, erreichten wir die Burg kurz vor dem Sonnenuntergang. Das Hotel machte einen sehr guten Eindruck auf uns und ich muß zugeben, das mich das edle Ambiente und die angebotenen Leistungen (Sauna, Schwimmbad, Kaminzimmer, Kappelle) positiv überrascht haben. Das im Angebot enthaltene und wirklich vorzügliche, 3-Gänge Menü nahmen wir dann auch im fürstlich-/rustikalen Speiseraum zu uns. So gesättigt, kamen wir allerdings nicht umhin noch einen Spaziergang durch den Ort Blomberg zu machen, der besonders durch seine Fachwerkhäuser und die vielen erhaltenden mittelalterlichen Gebäuden beindruckt.
Am nächsten Morgen konnten wir dann wieder beobachten, wie sich das Markttreiben langsam in Gang setzte. Die letzten Händler bauten ihre Stände auf, das Lager auf der Burgwiese erwachte und mit der 14ten Stunde wurde dann auch das Burgfest eröffnet. Wir waren auch sogleich von den regionalen Eigenheiten der Darbietungen wie z.B. dem Geschwafel Vortrag über das offizielle lippische Signalhorn oder dem uns Nordlichtern leider völlig unbekannten Lied von den „Bärten“ (was bist jetzt Du?), welches die lippische Bevölkerung aber völlig textsicher mitschmetterte.
Aber sonst hatten wir Gelegenheit die sprichwörtliche, lippische Sparsamkeit zu beobachten. Kein überflüssiges Handgeklapper, nur zögerliches Mitsingen und selbst die auf anderen Märkten so beliebten Holzschwerter ließen die lippischen Kinder völlig kalt. Apropos „kalt“ – am Samstag hatten wir wunderbar sonniges Wetter auch wenn bereits eine winterliche Kälte zu spüren war – da kam der „warme Apfeltrunk“ der angeboten wurde gerade recht und war sogar beliebter als das außerdem angebotene „schwarze Gold“. Auch das Angebot der Händler und Handwerker war für die Größe des Marktes überaus reichhaltig. So gab es eine große Auswahl an Lederwaren (Gürtel, Beutel, Taschen), Schmiedearbeiten (Schwerter, Messer, Schmuck) und Holzarbeiten (Schnitzereien), aber auch für die Verpflegung war mit Drehspieß, Schenke und gebrannten Nüssen gesorgt. Ich muß hier aber gestehen, dass mir die Arbeiten des Zinngießers besonders gefallen haben.
Auch die Darbietungen haben mir, wie oben erwähnt, sehr gefallen. Da war der tapfere Fahrend Volker, welcher gegen alle Widerstände (den Trick kenn ich) sein Publikum verzauberte, Gaukler Jonas, welche wie oben erwähnt die Lipperländer zum singen brachte und nicht zu letzt die „Leichte Reiterey“ in Form von Walter von der Kohlenhalde und Hobel von Bodenstein die mit Ihren Geschichten und Liedern gute Stimmung verbreiteten. Nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle auch das Lager der Mittelaltergruppen und besonders die Linner Ritterrunde zu erwähnen welche die Burgwiese mit Ihren Zelten belebten und Anziehungspunkt für viele Besucher waren.
Am Samstag Abend stand dann das mittelalterliche Gelage an, doch da ich Euch nicht mit endlos scheinenden Buchstaben-Reihen langweilen möchte, werde ich darüber in einem gesonderten Artikel berichten. Nur soviel – der Burgkeller bot auf jeden Fall das richtige Ambiente für das Gelage, dass wir bis tief in die Nacht genießen durften. Der nächste Morgen war leider verregnet, wir hatten aber Gelegenheit vor unserer viel zu frühen Abreise noch um mit einigen der Akteure ins Gespräch zu kommen und wurden zu meiner Überraschung als WURFAXT erkannt. Wir hoffen nun das auch am Sonntag das Burgfest größtenteils trocken geblieben ist und allen soviel Spass gemacht hat wie uns.
Fazit:
Das Burgfest auf der Burg Blomberg ist für das Lipperland auf jeden Fall ein Gewinn, denn der Eintritt war, wie auch schon im letzten Jahr, kostenfrei und kam somit dem Geldbeutel des Lippers sehr entgegen. Das Burghotel hat uns mit Unterbringung und Bewirtung überzeugt, auch wenn sich der gehobene Standard sich in unserem schlankeren Geldbeutel niederschlug. Es gab viel zu sehen, das Ambiente des Marktes sowie die Qualität der Händler und Akteure hat uns sehr gefallen.
Bleibt mir nur noch zu sagen die Stadt Blomberg und die Burg sind auf jeden Fall einen Besuch wert und laden zum Wandern geradezu ein. Das kleine, feine Burgfest sollte sich kein Lipperländer Mittelalter-Fan im nächsten Jahr entgehen lassen.
Links:
http://www.burghotel-blomberg.de
http://www.blomberg-lippe.de
http://www.rabentanz.de
http://www.scharfrichter-blomberg.de
Nachtrag:
Leider konnte ich nicht von allen Künstlern direkte Links auftreiben so bitte ich Interessierte sich unter rabentanz.de zu informieren. Sollten die Künstler mir Ihre Adressen als Kommentar hinterlassen, so trage ich diese gern nach.
hallo,
ist ein gut geschriebener artikel 😉 wollte nur kurz erwähnen das die linner ritterrunde unter http://www.linnerritterrunde.de zu erreichen ist 😉
vielleicht sieht man sich ja dieses jahr!
lg
Danke für den Bericht – klingt sher spannend. Denke, wenn das Burgfest nächstes Mal stattfindet, sollte ich unbedingt auch kommen.
Ja, vielleicht trifft man sich sogar. Aber nicht vergessen, … warm anziehen.