Jedes Jahr am zweiten August-Wochenende findet in dem Ort Burg Stargard in Mecklenburg-Vorpommern auf der dortigen Burg ein Burgfest statt, das vom örtlichen Stargarder Burgverein veranstaltet wird. Wir waren bereits in den letzten zwei Jahren als Hotelgäste jeweils für ein paar Tage auf dieser Burg hatten aber erst in diesem Jahr die Gelegenheit auch das Fest zu erleben.
Die BURG Stargard ist die nördlichste erhaltene Höhenburg Deutschlands und das älteste weltliche Bauwerk Mecklenburg-Vorpommerns mit dem tiefsten Turmverlies Norddeutschlands. Sie besteht aus Vor- und Hauptburg mit elf noch erhaltenen Gebäuden. (Quelle: Wikipedia)
Schon letztes Jahr im Oktober hatten wir unsere Zimmer, in dem auch auf der Burg liegenden Hotel gebucht und gut daran getan, denn das Hotel war voll belegt. Untergebracht waren wir von Freitag bis Sonntag (2 Übernachtungen) im Fürstenzimmer, dass zwar sehr gemütlich aber leider auch staubig belebt (Spinnen) war. Schon am Abend der Anreise herrschte in der Vor- und Hauptburg reges Treiben der Händler und Schausteller, und so wurde ersteinmal zünftig im Burggasthof gespeißt.
Am nächsten Morgen, haben wir dann beim Frühstück ein nettes Paar kennengelernt, die mit einer Gruppe (www.askanier-berlin.de) an dem Fest teilnahmen. Rund um die Burg war inzwischen Hektik eingekehrt, die letzten Vorbereitungen wurden getroffen und immer mehr Gewandete waren in der Burg unterwegs. Dann der Einzug der Adligen. Unter lautem Trommeln und viel Musik zogen Ritter, Mägde, Händler und natürlich die Musikanten in die Burg ein und versammelten sich im in der Hauptburg. Dort fand dann die Vorstellung und Begrüßung der Adeligen und der Ritter in einem kleinen Schauspiel statt. In Teilen wurden hier die Begebenheiten um den Frieden zwischen Fürst Heinrich II. und dem Markgrafen Waldemar von Brandenburg (Link: Geschichte – PDF) nachgestellt.
Alles sehr unterhaltsam, doch das ganze Spektakel verursachte auch Durst und so begaben wir uns auf die Sonnenterrasse des Burggasthofes, um eine Kleinigkeit zu trinken. Zu unserer Überraschung traten plötzlich die drei Musikanten vom Duivelspack durch die Tür des Gasthauses auf die Terrasse und gaben so für eine sehr kleine Runde ein paar Ihrer Stücke zum Besten. Nach diesem kleinen Musikalischen Leckerbissen schauten wir uns noch etwas von dem geschichtlichen Spektakel des Burg Vereins an und schlenderten ein an den verschiedenen Ständen vorbei. Bei der Gelegenheit habe ich übrigens einen sehr schönen, grossen Löwenring 😉 gefunden.
Musikalisch wurde viel geboten, so waren außer dem Duivelspack noch die Gruppen Adivarius, Virelai und Gryffenhain zu hören. Alle spielten sehr angenehme, handgemachte Mittelalter-Musik, die sich von der üblichen Marktmusik abhob. Eigentlich gab auch immer irgendwo die Gelegenheit den Gruppen, auf einem der drei „Bühnen“ zu lauschen abgewechselt von anderen mittelalterlichen Attraktionen wie Feuerschlucker und Jongleure. Auch sonst hatte der Markt mit den vielen Handwerkern und Händlern die auch durch Qualität überzeugten viel zu bieten.
Zwischendurch haben wir uns dann auch mal in den Burggarten verkrochen, der einfach wunderbar nach den verschiedensten Blumen und Kräutern roch. Neben den Garten verfolgten übrigens die Kinder die Vorstellung der Hexe Chibraxa mit lautem Lachen und juchzen Am Nachmittag gab es dann die Ritterspiele, die wir wegen dem einsetzendem Regen nicht verfolgten. Gegen Abend dann, bei leichtem Niesel, mußten wir feststellen, dass die Spielleuten in die verschiedenen Gebäude ausgewichen waren, was dem ganzen aber kein Abbruch tat, da die Akkustik in dem alten Gemäuer die ohnehin schon gute Musik nur noch hervorhob. Als das Programm in der Burg für den Samstag Abend beendet war speißten wir im Burggasthof und spielten dort und später auch im Torhaus noch ein wenig Glückshaus.
Auf dem Reitplatz wurde, als es langsam dunkel wurde, ein sehr gemütliches Feuer angefacht. Wir verbrachten den Rest des Abends im Lager der Askanier und gingen spät ins Bett. Am nächsten Morgen haben wir es dann etwas langsamer angehen lassen und nach dem Frühstück (hey, den Apfel kenn ich doch) uns im alten Torhaus der Burg (wurde zwischenzeitlich als Kappelle genutzt und hat eine dementsprechende Akkustik) die dänische Band Virelai angeschaut, die uns viel Freude bereitet haben, doch dazu an anderer Stelle mehr. Letztendlich haben wir dann aber auch bald unsere Sachen gepackt und uns auf den langen Rückweg nach Itzehoe gemacht und sind etwa um 16 Uhr wieder zuhause angekommen.
Fazit:
Es war wirklich ein wunderbares, ausgewogenes Fest, dass mir besonders durch die Kullisse und durch die Musiker sehr viel Spass gemacht hat und den langen Weg durchaus wert war. Einzig unser Zimmer hätte etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt, doch dort haben wir uns eh nie lange aufgehalten und werden bei unserem nächsten Besuch gern auf das Angebot der Askanier zurückkommen, das wir unser Zelt in Ihrem Lager aufstellen dürfen.
Links:
http://www.burg-stargard.de
http://www.hotel-burggasthof.de/
http://www.stargarder-burgverein.de
http://www.stargarder-burgfest.de
http://www.duivelspack.de
http://www.gryffenhain.de
http://www.virelai.dk
http://www.adivarius.de